
Mitgliederversammlung und Jahrestagung 2025
Jahrestagung des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen in Jever
Auf Einladung von Landrat Sven Ambrosy veranstaltete der Landesverband niedersächsischer Musikschulen seine diesjährige Mitgliederversammlung und Jahrestagung am 6. und 7. März 2025 in Jever, Landkreis Friesland.
Wahl der Verbandsführung
Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung stand u.a. die Wahl der Verbandsführung. Die frühere niedersächsische Kultusministerin und Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt, die seit 2022 als Präsidentin an der Spitze des Landesverbandes steht, wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig wiedergewählt. Zum Vorsitzenden des Verbandes wurde Daniel Keding (Städtische Musikschule Braunschweig), als stellvertretende Vorsitzende Saskia Reher (Musikschule Hanstedt e.V.) gewählt. Michael Gudenkauf (Musikschule Lohne e.V.), Alexander Käberich (Musikschule Holzminden e.V.) und Martin Nieswandt (Musikschule des Emslandes e.V.) komplettieren den Geschäftsführenden Vorstand als Beisitzer. Für das Amt der Rechnungsprüfer wurden Matthias Wolf (Musikschule Wunstorf e.V.) und Jan Hasenbank (Musikschule Neustadt a. Rbge. e. V.) bestimmt.
Politische Podiumsdiskussion
Zum Hauptthema der Tagung „Musikalische Bildung – Verantwortung und Auftrag“ hatte der Landesverband die kulturpolitischen Sprecher*innen der im niedersächsischen Landtag vertretenen Fraktionen Ulf Prange (SPD), Eva Viehoff (B‘90/Die Grünen) und Lukas Reinken (CDU) sowie Landrat Sven Ambrosy (SPD) als Vertreter der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. An der lebhaft geführten Diskussion nahm auch Muchtar al Ghusain, Beigeordneter für Jugend, Bildung und Kultur der Stadt Essen teil, der vorab mit einen eindrucksvollen Impulsvortrag in das Thema einführte. Darin beschrieb er u.a. das Spannungsfeld, in dem sich die Musikschulen zwischen Breitenarbeit und Teilhabegerechtigkeit sowie der Förderung des künstlerischen und pädagogischen Nachwuchs befinden. In der darauffolgenden Diskussion wurde vor allem das Alleinstellungsmerkmal hervorgehoben, welches die Musikschulen mit der Aufgabe, künftige Musiklehrkräfte auf ein Hochschulstudium vorzubereiten, besitzen. Da die Befähigung zum Bestehen von Hochschulaufnahmeprüfungen von den allgemeinbildenden Schulen nicht geleistet werden könne, seien die Länder verpflichtet, ihrer Verantwortung für die Ausbildung des musikpädagogischen Nachwuchses entsprechend nachzukommen. Ein vom Landesverband geforderter höhere Finanzierungsanteil des Landes fand vor diesem Hintergrund übereinstimmend große Zustimmung.
Erklärung zur Demokratiestärkung
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war die Diskussion und Verabschiedung einer Erklärung der öffentlichen Musikschulen zur Stärkung von Demokratie, Vielfalt und Toleranz. Unterstützt von Expert*innen der „Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen“ diskutierten die Tagungsteilnehmer*innen darüber, welchen Beitrag öffentliche Musikschulen für den Erhalt der freiheitlich demokratischen Grundordnung und für ein gesellschaftliches Miteinander ohne Diskriminierung und Ausgrenzung heute bereits leisten und künftig leisten können.

„Die öffentlichen Musikschulen in Niedersachsen leisten seit Jahrzehnten einen wertvollen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung junger Menschen und zum friedlichen Miteinander in unserer Gesellschaft. Durch gemeinsames Musizieren erlernen Musikschüler*innen von klein auf wichtige demokratische Grundprinzipien, etwa wie wichtig es ist, auf die Mitspieler*innen zu hören und auf sie zu reagieren. Vorurteilsfreie Begegnung, Toleranz und Weltoffenheit sind zentrale Werte, die von den Musikschulen täglich an die Schüler*innen weitergegeben werden.“
Verbandspräsidentin Frauke Heiligenstadt MdB
In der einstimmig verabschiedeten Erklärung „Musikschulen bilden Demokratie!“ bekennen sich die öffentlichen Musikschulen zu ihrer Mitverantwortung für den Erhalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Ganztagsschulen, Nachwuchsförderung und Nachhaltigkeit
In der zweitägigen Konferenz tauschten sich die Delegierten der Musikschulen zudem über Erfahrungen und neue Konzepte in der Zusammenarbeit mit Ganztagsschulen aus, diskutierten über Strategien und Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel in der Musikpädagogik wirkungsvoll begegnen zu können und sprachen über Ziele und Initiativen zum Thema Nachhaltigkeitsmanagement. Zu allen Bereichen hat der Landesverband Arbeitsgruppen eingerichtet. Ihre Aufgabe ist es, den zahlreichen Herausforderungen, denen die Musikschulen gegenüberstehen, kreativ zu begegnen und zukunftsorientierte Lösungen zu erarbeiten.
Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen dankt der VHS und Musikschule Friesland/ Wittmund gGmbH für die organisatorische Begleitung sowie für die musikalische Umrahmung der Tagung, die mit Unterstützung der Leiterin des Schlossmuseums Jever, Frau Dr. Sander, in den Räumen des bezaubernden Schlosses zu Jever stattfinden konnte.












Fotos: Alexander Käberich