Tom Ruhstorfer

Der ehemalige Geschäftsführer des Landesmusikrats Niedersachsen und der Landesmusikakademie Niedersachsen ist am 4. November 2021 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.

Tom Ruhstorfer war eine der schillerndsten und prägendsten Persönlichkeiten der Musikszene in Niedersachsen und weit darüber hinaus.

1952 in Braunschweig geboren,  studierte er an der dortigen Universität Germanistik und Politologie. Allerdings schlug sein Herz schon seit Schulzeiten für die Pop- und Rockmusik und er spielte in mehreren Bands, bevor er 1979 Berufsmusiker wurde und mit der Band „FEE“ zu den frühen Bands der Neuen Deutschen Welle stieß. Das Debütalbum „Notaufnahme“ verkaufte sich auf Anhieb rund 150tausend Mal.

Seine Erfahrungen aus dem Popmusik-Business konnte Tom Ruhstorfer mit dem Abklingen der Neuen Deutschen Welle weitergeben. So entwickelte er 1985 das musikpädagogische Förderkonzept „Löwenhertz“ der Stadt Braunschweig, das er bis 1987 leitete.

Zu dem Konzept gehörte u.a. auch ein Tonstudio. Junge Künstlerinnen und Künstler fanden hier professionelle Unterstützung beim Songwriting, beim Arrangieren und bei der Produktion ihrer Songs. Mit dieser Idee gehörte Ruhstorfer nicht nur zu den Pionieren der Popmusikförderung in Deutschland, er legte auch ganz unbeabsichtigt einen Grundstein für seine spätere Karriere.

Nach Tätigkeiten an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und als Sachsen-Anhalt-Korrespondent beim NDR wurde er 1992 Rockreferent beim Landesmusikrat Niedersachsen.

Angelehnt an sein regionales Braunschweiger Projekt „Löwenhertz“, rief er das „Popstipendium Niedersachsen“ ins Leben, mit dessen Hilfe viele niedersächsische Nachwuchsbands den Schritt aus den Übungsräumen ins professionelle Pop-Business schafften. Zu seinen bekanntesten Schützlingen gehören auch die „Guano Apes“.

In diese Zeit beim Landesmusikrat fällt auch die Planung, Standortsuche und viele Jahre später der Bau der Landesmusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüttel. Als die Landesmusikakademie im Sommer 2009 endlich eröffnete, war Ruhstorfer nicht nur ihr Gründungsgeschäftsführer sondern gleichzeitig auch Geschäftsführer des Landesmusikrats Niedersachsen. Von 2010 bis 2013 war er stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist der Landesmusikakademie, bevor er 2013 wieder die Führung übernahm.
 
In der Landesmusikakademie, die auf Bestreben von Tom Ruhstorfer eines der modernsten Tonstudios Niedersachsens beherbergt, liegt ein Schwerpunkt immer auch auf der Förderung von Pop- und Rockmusik.
 
Dank Ruhstorfers besten Verbindungen in die professionelle Szene, gibt es an der Landesmusikakademie Niedersachsen regelmäßig Kurse und Workshops mit großem Prominenzfaktor. Dabei legte Tom Ruhstorfer immer Wert darauf, inhaltlich nicht stehenzubleiben, sondern dem Zeitgeist und der Dynamik in der Pop-Musik zu folgen. Multimediakongresse und Workshops zur digitalen Musikproduktion gehören zum Standard in der Landesmusikakademie.
 
Erst 2018 ging Tom Ruhstorfer in den Ruhestand. Er freute sich auf mehr gemeinsame Zeit mit seiner Frau in Göttingen, aber er plante auch verschiedene musikalische Projekte in seinem Braunschweiger Heimstudio.
 
Doch auch der Landesmusikakademie Niedersachsen blieb er ein verlässlicher Berater und für viele Mitarbeitende ein guter Freund.
 
Mit Tom verlieren wir einen von allen sehr geschätzten Kollegen, der überall schon jetzt fehlt.
 
Die Beisetzung wird Ende November in Braunschweig stattfinden. Eine spätere Gedenkfeier in der Landesmusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüttel ist in Planung.


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