Leitungswechsel an der Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück

Sigrid Neugebauer-Schettler verabschiedet sich in den Ruhestand und Jörg Ulrich Krah stellt sich als neuer Leiter der Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück vor.

Sigrid Neugebauer-Schettler verabschiedet sich in den Ruhestand

Martina Binnig (MB): Liebe Sigi, nach all den Jahrzehnten, in denen du unsere Musik- und Kunstschule mitgeprägt hast, ist jetzt doch ein guter Augenblick gekommen, auch einmal über deinen persönlichen Hintergrund zu sprechen. Wo bist du aufgewachsen, und wie bist du überhaupt zur Musik gekommen?

Sigrid Neugebauer-Schettler (SN): Ich bin in Marl geboren und in einer musikalischen Familie aufgewachsen, in der allerdings niemand professionell Musik gemacht hat. Meine Familie kommt ursprünglich aus Oberschlesien. Mein Vater arbeitete als Bergingenieur und meine Mutter bis zur Geburt ihrer fünf Kinder als Grundschullehrerin. Meine Großmutter hatte im Mädchenpensionat Klavier gelernt, und so stand bei uns im Haus ihr Klavier. Es war dann selbstverständlich für meine Eltern, dass ich und meine Geschwister Klavierstunden bekamen. Mit sechs Jahren erhielt ich Unterricht bei einem Privatlehrer, der sehr engagiert war. Er organisierte auch Vorspiele und bereitete mich auf Wettbewerbe vor. Außerdem spielte ich gerne vierhändig mit meinem jüngeren Bruder, der übrigens später auch die Musik zu seinem Beruf gemacht hat und heute Professor für Musiktherapie in Witten ist.

Als ich etwa vierzehn oder fünfzehn Jahre alt war, wollte mein Lehrer kürzer treten und gab mir einige seiner Schülerinnen und Schüler ab. Das Unterrichten hat mir schon damals unglaublich viel Spaß gemacht. Außerdem förderte mich meine Musiklehrerin an der allgemeinbildenden Schule und sorgte dafür, dass ich eine studienvorbereitende Ausbildung an der Musikschule Marl begann. Ich hatte dann Erfolge bei „Jugend musiziert“, aber wichtig war mir vor allem auch das Zusammensein mit gleichgesinnten Jugendlichen. Rückblickend glaube ich, dass meine Erfahrungen als junger Mensch dafür ausschlaggebend waren, dass mir auch als Musikschulleiterin hier in Osnabrück der Bereich der Begabtenförderung sehr am Herz lag, der mittlerweile einer der größten in Niedersachsen ist.

MB: Wie ging es dann weiter? War es sofort klar für dich, dass du Musik studierst?

SN: Nach der Schule habe ich kurz überlegt, Medizin zu studieren, habe mich dann aber doch für die Musik entschieden und an der Folkwang Hochschule in Essen Klavier im Hauptfach und Violoncello im Nebenfach studiert. Außerdem habe ich den sogenannten C-Schein für Orgel als Kirchenmusikerin erworben. Essen als Studienort wählte ich nicht zuletzt der Liebe wegen und die Liebe von damals ist auch heute noch mein Mann! Wir haben damals zusammen in einer Band gespielt. Mein Mann saß am Schlagzeug. Nach der staatlichen Musiklehrerprüfung war ich erst 21 Jahre jung und dachte mir, dass das jetzt doch noch nicht alles gewesen sein könne. Da ich schon immer gerne getanzt habe und auch Ballettunterricht genommen hatte, schloss ich also noch ein Rhythmik-Studium an. Dieser musikpädagogische Studiengang bringt Musik und Bewegung zusammen. Es ist im Grunde ein Tanzstudium mit Schwerpunkt Musik. Überhaupt war die Hochschule in Essen ein sehr inspirierender Ort für mich, an dem sich Musik, Tanz, Schauspiel und Malerei begegneten, was ich dann später am „KON“ (Konservatorium Osnabrück) wiedergefunden habe. Außerdem hatte ich natürlich viel Spaß und Freude mit meinen netten Mitstudierenden. Ich bin allerdings während des Studiums zu Hause wohnen geblieben, was den Vorteil hatte, dass ich keine Probleme mit den eingeschränkten Übemöglichkeiten hatte, die an Hochschulen bestehen. Am Klavier in meinem Elternhaus habe ich ein tägliches Übepensum von drei bis fünf Stunden absolviert. Das Studium habe ich mir übrigens selbst finanziert dadurch, dass ich zwei Nachmittage an der Musikschule in Marl unterrichtet habe. Durch meinen Klavierdidaktik-Professor habe ich auch schon erste Erfahrungen mit Gruppenunterricht sammeln können, der mir später ein großes Anliegen wurde. So unterrichte ich hier in Osnabrück am Institut für Musik Klavierdidaktik für Klassenmusizieren und Großgruppen.

MB: Wirst du damit aufhören nach deiner Pensionierung an der Musikschule?

SN: Nein, am Institut für Musik werde ich noch weiter unterrichten. Ich hatte im Lauf der Jahre übrigens auch Hochschul-Lehraufträge für Rhythmik in Essen und für Elementare Musikerziehung in Dortmund inne.

MB: Nach Osnabrück bist du aber schon in den 80er Jahren gekommen, oder?

SN: Genau. Nach meinem summa cum laude-Abschluss 1983 habe ich am damaligen Konservatorium Osnabrück angefangen. Ich unterrichtete Rhythmik an der Studienabteilung und der Laienabteilung und dort auch Klavier. 1984 haben mein Mann und ich geheiratet und wir wohnen immer noch im selben Haus, in das wir damals eingezogen sind! 1986 und 1990 wurden meine beiden Töchter geboren, aber ich habe meine volle Stelle nur jeweils kurz für die Elternzeit unterbrochen. Beide Töchter waren natürlich selbst auch Musikschulkinder von Anfang an. Zusätzlich absolvierte ich noch eine berufsbegleitende Ausbildung zur Musikschularbeit mit Menschen mit Behinderung bei Professor Werner Probst in Remscheid . Diesen Bereich habe ich dann hier an der Musikschule mit aufgebaut und zum Beispiel die Band „Takkatina“ für musikbegeisterte Menschen mit Handicap ins Leben gerufen, die sehr intensiv und erfolgreich zusammen gespielt hat, und später dann auch den Bereich der Interkultur und die Abteilung „50 PlusMinus“ für ältere Menschen. Und ich organisierte auch immer gerne Konzerte, Theateraufführungen und Veranstaltungen, was sich rumgesprochen hat. Als dann 1996 die Stelle der Leitung der Studienabteilung am Konservatorium vakant war, wurde ich ins Gespräch gebracht und habe die Studienabteilung bis zum Jahr 2000 geleitet. Das tat ich auch mit großer Liebe. Die persönliche Beratung der Studierenden war mir zum Beispiel sehr wichtig, und viele von ihnen sind ja heute meine Kolleginnen und Kollegen an der Musikschule.

MB: Fand im Jahr 2000 nicht die Trennung der Studien- und der Laienabteilung statt?

SN: Richtig. Deswegen war meine Stelle als Leiterin der Studienabteilung auch von vornherein befristet gewesen. Die Überleitung des Konservatoriums in zwei organisatorisch voneinander getrennte Abteilungen war natürlich ein großer Einschnitt. Hintergrund war, dass eine Studienausbildung eigentlich Landessache und nicht Aufgabe der Stadt ist. So wurde die Studienabteilung also als Fachhochschule in die Verantwortlichkeit des Landes Niedersachsen und die Laienabteilung als Musikschule in die Verantwortlichkeit der Stadt Osnabrück gestellt. Dadurch wurde ich nun von der Stadt Osnabrück zusammen mit Manfred Blieffert mit der Leitung der Musikschule betraut – zunächst kommissarisch, 2001 dann offiziell benannt. Somit war die städtische Musik- und Kunstschule geboren, wobei Manfred Blieffert als stellvertretender Schulleiter die Kunstabteilung, die heute „Kunst-Werkstatt“ heißt, betreut hat. Hand in Hand haben wir unsere Schule in eine landesweit bekannte spartenübergreifende Einrichtung ausgebaut, was dazu geführt hat, dass sowohl Manfred als auch ich in die Vorstände unserer Verbände (Verband deutscher Musikschulen e. V./Verband der Kunstschulen e. V.) berufen wurden. Unsere Ideen haben dort und auch in unserer Stadt vieles bewirkt. Es war eine spannende Zeit der Veränderung, des Umbruchs und Wachsens mit viel Unruhe, aber auch bewegender Kreativität. Wie sagt man so schön: „Krise als Chance“.

MB: Wenn du jetzt auf deine Zeit als Leiterin der städtischen Musik- und Kunstschule zurückblickt: Woran erinnerst du dich besonders?

SN: Natürlich gab es immer wieder mal harte Jahre wie etwa die Finanzkrise, doch der Unterricht ist mir immer eine Quelle für neue Energien gewesen. Ich wusste immer, warum ich mich einsetze, denn ich habe mein Leben lang dafür gebrannt, Menschen an Musik heranzuführen und die Erlebnisse, die ich selbst als Kind hatte, weiterzugeben. Die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen, die leuchtenden Augen haben mich immer motiviert. Jedes Klassenvorspiel, jede Zwischenprüfung der SVA (Studienvorbereitende Ausbildung) war wertvoll für mich. Insofern war die Musik- und Kunstschule auch ein Zuhause für mich.

Außerdem gab es immer wieder regelrechte Sternstunden wie etwa unser Beitrag zur Expo 2000, zahlreiche Großveranstaltungen, Musicalaufführungen und nicht zuletzt die vielen Highlights in unserem Jubiläumsjahr 2019, als wir zusammen mit dem Institut für Musik (IfM) den 100-jährigen Geburtstag des Konservatorium Osnabrück gefeiert haben! Die Zusammenarbeit unserer Musikschule mit dem IfM der Hochschule ist übrigens einzigartig in Deutschland: Hochschule und Musikschule befruchten sich gegenseitig, und die Studierenden können im selben Gebäude schon mal einen Fuß in die Praxis setzen.

Auch der Austausch mit und die Fahrten zu unseren Partnerstädten sind mir in lebhafter Erinnerung – sei es nach Greifswald, Derby, Haarlem und Angers oder mit „Takkatina“ nach Polen. Dabei hat mich besonders der Besuch in unserer russischen Partnerstadt Twer Mitte der 2000er Jahre beeindruckt: Mitzuerleben, wie selbst Professoren mit ihren Familien auf engstem Raum in Drei-Zimmer-Wohnungen lebten und wie in der Jugendherberge, in der wir untergebracht waren, Wasser von den Wänden lief, hat uns alle demütig gemacht. Aber die Gastfreundschaft und Herzlichkeit sind unvergesslich!

MB: Was waren die größten Herausforderungen für dich?

SN: Es war immer eine Herausforderung, flexibel und vorausschauend zu sein. Die Musik- und Kunstschularbeit hat sich im Lauf der Zeit doch sehr verändert. Insgesamt bin ich überaus dankbar dafür, dass ich vom Kollegium und der Verwaltung immer vollen Rückhalt bekommen habe. So konnten wir auch die Auflagen der Einsparmaßnahmen ohne Stellenverluste erfüllen. Die Steigerung der Schülerzahlen von anfangs 1000 auf mittlerweile 7000 war auch nur gemeinsam und durch zahlreiche Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen und Kitas möglich, wo wir beispiels-weise in die Ganztagsbereuung eingestiegen sind oder das Klassenmusizieren verankert haben. Auch der Ausbau der Jazz/Rock/Pop-Abteilung und des Erwachsenenbereichs war wichtig und wegweisend.

Dabei hat sich Osnabrück immer als tolle Stadt für eine Musik- und Kunstschule erwiesen, in der sich Politikerinnen und Politiker für unsere kulturelle Arbeit begeistern ließen. Meine letzte Herausforderung war sicherlich die Corona-Krise mit viel Unsicherheit, vielen wechselnden Regelungen und der damit verbundene Einstieg in das digitale Unterrichten. Auch wenn uns diese Entwicklung einen Schub in die digitale Zukunft gegeben hat, haben wir gemerkt, dass die persönliche Begegnung und das reale Miteinander-Musizieren durch nichts ersetzt werden können.

MB: Du bist ja auch immer selbst musikalisch sehr aktiv gewesen. Magst du zum Schluss noch darüber ein bisschen erzählen?

SN: In meiner Osnabrücker Anfangszeit habe ich noch Klavierabende mit Lesungen gegeben oder sogar geschauspielert, choreographiert und getanzt. Ich erinnere mich zum Beispiel gerade an eine Aktion, bei der ich in den Fenstern des Rathauses zu frei improvisierter Musik getanzt habe. Später habe ich dann meine Liebe zum Jazz entdeckt und mit Mitte 40 angefangen, Saxophon zu spielen. Das Saxophon war eigentlich erst ein Geschenk für meinen Mann, aber dann hat es mich selbst gereizt, es zu spielen. Durch den Aufbau der Erwachsenenarbeit hatte sich eine Big Band gegründet, der ich beigetreten bin und in der ich immer noch mitwirke. Ihr werde ich auch nach meiner Pensionierung erhalten bleiben. Ich werde die Musik- und Kunstschule also weiterhin als Schülerin betreten! So hoffe ich, Musik- und Kunstschule von der Wiege bis ins hohe Alter auch selbst erleben zu dürfen.

Ich blicke voll Dankbarkeit und Freude auf mein bisheriges Leben und auf meine Zeit in Osnabrück zurück. Ich danke meinem super engagierten Kollegium in der Schule, meinem Verwaltungsteam als verlässliche Stütze, der Stadtverwaltung und außerstädtischen Partnern für die nette befruchtenden Arbeit. Besonders möchte ich mich natürlich auch bei meinen Chefinnen und Chefs und der Politik der Stadt bedanken, die unsere Arbeit so hervorragend gefördert haben. Danke für die Unterstützung durch den Förderverein und Stiftungen wie Bürgerstiftung und Egerland-Stiftung, die uns immer zur Seite standen, wenn es mal finanziell eng wurde.

Last but not least aber auch ein Dank an Hunderte von Schülerinnen, Schülern und Studierenden, die ich unterrichten durfte, und an die Zigtausenden, die ich mit ihren Familien auf dem Weg in eine musische Zukunft begleiten durfte. Immer wieder konnte ich erleben: Musik und Kunst machen unser Leben bunter. Und so soll es bleiben!

MB: Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für deinen (Un-)Ruhestand!


Jörg Ulrich Krah ist der neue Leiter unserer Musik- und Kunstschule

Am Samstag gab er noch einen Cello-Soloabend mit Werken von Bach bis Ligeti, am Sonntag schleppte er Umzugskisten, und am Montag setzte er sich früh morgens in Schwerin in den Zug, um pünktlich zur Gesamtkonferenz seiner neuen Arbeitsstätte in Osnabrück zu erscheinen: Am 1. November hat Jörg Ulrich Krah die Leitung der städtischen Musik- und Kunstschule übernommen.

Am Mittwoch, seinem dritten Arbeitstag, suche ich ihn in seinem Büro auf, um ein Gespräch für die vorliegende Zeitung zu führen. Sein Büro liegt nicht im Erdgeschoss wie die anderen Verwaltungsräume, sondern im ersten Stock. Das ist neu. „Es ist einfach so, dass ich zwischendurch immer mal gerne ans Klavier oder auch ans Cello gehe und etwas spiele, und da möchte ich nicht meine Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung stören“, erklärt Krah den Umzug des Büros und ergänzt: „Außerdem sitze ich dadurch sozusagen mitten im Kollegium und Geschehen.“

Krah ist Vollblutmusiker, hat jedoch auch umfassende Erfahrungen in Verwaltung und Marketing. Er wurde 1976 in München geboren und ist studierter Cellist, Komponist und Kulturmanager. Von September 2011 bis Oktober 2021 leitete er die Musik- und Kunstschule ATARAXIA e.V. Schwerin. Darüber hinaus hatte er verschiedene Lehraufträge an Hochschulen etwa in Rostock, Frankfurt a. M. und Wien inne.

Seine Ausbildung erhielt Krah bei so renommierten Lehrern wie Hans Werner Henze (Komposition) und Anner Bylsma (Barockcello). Er wirkt als Cellist in namhaften Ensembles und Orchestern wie „Concert des Nations“ (Jordi Savall) und dem  Orchester Wiener Akademie mit und war als musikalischer Leiter u. a. am Sydney Opera House, am Wiener Schauspielhaus und im Grand Théâtre de Luxembourg tätig. Für seine Arbeit bekam er zahlreiche Auszeichnungen wie zum Beispiel den österreichischen Theodor- Körner-Preis 2011. Dabei reichen seine Interessen von der Alten Musik bis hin zu Jazz, Theatermusik und Improvisation besonders im Rahmen von interdisziplinären Projekten. Auch kammermusikalisch ist er unterwegs und Gründungsmitglied des Demmler Quartetts.

Im pädagogischen Bereich liegen ihm sowohl die Begabtenförderung in der studienvorbereitenden Ausbildung als auch niederschwellige Angebote am Herzen. In Schwerin war Krah Mitglied des städtischen Kulturrats, Vorsitzender des Musikvereins Mecklenburg-Vorpommern sowie künstlerischer Leiter der Tage Alter Musik. Darüber hinaus realisierte er innovative Veranstaltungs- und Konzertformate in Zusammenarbeit mit dem NDR. Gerne erinnert er sich beispielsweise an ein Konzert in einem sozialen Brennpunkt-Viertel, das bei freiem Eintritt stattfand und dessen internationales Buffet im Gegenzug von den Konzertbesucherinnen und - besuchern aus ausgerichtet wurde. Im Ergebnis waren alle begeistert: Für einige war es das erste Mal, dass sie live Barockmusik hörten, für andere war es das erste Mal, dass sie traditionelle afrikanische Gerichte aßen.

Nach Osnabrück hat er sich aufgrund der ansprechenden Stellenausschreibung beworben. „Ich hatte Lust, nach zehn Jahren in Schwerin eine neue Aufgabe zu übernehmen und habe hier eine toll aufgestellte Musik- und Kunstschule vorgefunden, die durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule sowie durch die zahlreichen Kooperationen ausgesprochen attraktiv ist,“ sagt Krah. Er wirkt so, als könne ihn nichts leicht aus der Ruhe bringen. Tatsächlich sah er sich in Schwerin gleich zu Anfang mit der Situation konfrontiert, dass der Musik- und Kunstschule jegliche Zuschüsse gestrichen werden sollten.

Durch Anträge und Kooperationen gelang es jedoch, die drohende Schließung abzuwenden, und die Musik- und Kunstschule ATARAXIA e. V. existiert auch heute noch vitaler denn je.

Jörg Ulrich Krah ist übrigens der erste in seiner Familie, der professioneller Musiker geworden ist. Doch seine Eltern waren musikbegeistert und nahmen ihn in München, wo er aufgewachsen ist, früh in Konzerte mit. So hörte er schon als Zehnjähriger beispielsweise sowohl die Münchner Philharmoniker als auch den Jazz-Pianisten Oscar Peterson live. Seine erste Cello-Lehrerin war sehr inspirierend für ihn, und er fing auch früh an zu komponieren, etwa als die Waschmaschine in seinem Elternhaus kaputt ging: „Da habe ich ein Stück für sechs Celli drüber geschrieben und auch aufgeführt.“ Da war er elf oder zwölf Jahre alt. Mit 16 Jahren wurde er Jungstudent für Cello und Komposition und entschied sich dann auch für eine professionelle Karriere als Musiker. Alternativ wäre noch ein Studium in Design oder in Psychologie/Neurologie in Frage gekommen.

Sicher ist Jörg Ulrich Krah nun auch in Osnabrück bald einmal live im Konzert zu erleben. Wer vorher schon neugierig ist: Seine aktuelle CD trägt den Titel „postscriptum B.“ und kombiniert Werke von Beethoven und Georg Katzer. Vielleicht mag ja mal jemand reinhören?  mb  •

Foto: privat

Foto: Angela von Brill