Digitaler Unterricht an der Kreismusikschule Peine

Seit dem 16.03.2020 findet der Unterricht an unserer Musikschule nur noch online statt. Am Wochenende zuvor hat sich ein zehnköpfiges „Digital Team“ gebildet, welches die Lehrkräfte bei der Einrichtung der Technik für den Unterricht unterstützte und immer mit einer Antwort, Erklärung oder Lösung zur Seite stand.

Nicht nur die Lehrerinnen mussten sich dieser neuen Situation anpassen, sondern auch die Schülerinnen und Schüler. Unser Team wurde in kürzester Zeit zu Expertinnen von Onlinediensten wie Skype, Facetime oder Zoom, um so auch den Schülern im nächsten Schritt bei der Einrichtung helfen konnten. Und dann ging es auch schon los: Die ersten Lehrer*innen starteten bereits am 16.03.2020 mit dem Onlineunterricht. Auf der einen Seite erfreut darüber, dass der Unterricht weitergehen und jedem ein bisschen Normalität geboten werden kann und auf der anderen Seite wohl auch mit etwas Angst, ob jetzt wirklich alles funktioniert und einer gewissen Unsicherheit, wie der Unterricht sich gestalten wird. Allen war relativ schnell klar, dass man digital nicht so unterrichten kann wie im persönlichen Kontakt. Ein Zusammenspiel zwischen Lehrkraft und Schüler*in ist zum Beispiel in den meisten Fällen leider nicht möglich, da zu viel Zeitverzögerung vorhanden ist.

Viele Lehrkräfte finden die Idee der neuen Unterrichtsform super, jedoch ist auch jedem klar, dass der Onlineunterricht den persönlichen Unterricht auf Dauer nicht ersetzen kann. In unsere Online-Gesamtkonferenz fiel daher nicht nur einmal der Satz: „Manchmal ist es einfach schön, ein persönliches Gespräch zu führen, zusammen musizieren zu können oder beispielsweise die Technik am Instrument direkt verbessern zu können.“

Im Verlauf der letzten Wochen konnte jede Lehrkraft ein eigenes Fazit für sich ziehen:

Onlineunterricht? Ja, eine gute Lösung, jedoch ist es auch anstrengend, den ganzen Tag vor einem Computer, dem Tablet oder dem Handy zu sitzen und durch eine Kamera mit den Schülern zu kommunizieren. Vor allem, da viele ja nicht nur einen Tag in der Woche unterrichten, sondern auch zwei, drei oder mehr Tage.

Einige finden es aber auch entspannter, die Unterrichtszeiten flexibler gestalten zu können. Dadurch, dass die Schule derzeit geschlossen ist, können Schülerinnen und Schüler auch am Vormittag unterrichtet werden und die Lehrkräfte haben nachmittags Zeit für andere Projekte oder auch ihre Familien.

Für viele Schülerinnen und Schüler ist der Onlineunterricht eine ganz neue Erfahrung. Wo sonst zu Hause eher mal der Satz „Leg doch mal dein Handy weg“ fällt, heißt es jetzt: „Nimm doch mal dein Handy in die Hand, um Unterricht an der Musikschule zu haben!“

Damit sich alle gegenseitig gut im Videochat sehen können, wurden vor allem bei den Schüler*innen, spannendste Konstruktionen entwickelt, damit auch das Instrument mit ins Bild passt. Dann stand der Computer schnell mal in einem Schrank, auf dem Schreibtisch, auf dem Klavier oder in einem Schuhkarton, damit auch wirklich nichts umfallen kann. Auch wurde uns von abenteuerlich balancierten Tablets oder Computern auf dem Klavier oder in einem Schrank, oder auch von mit Klebeband festgeklebten Endgeräten berichtet. Damit haben auf jeden Fall einige Schüler*innen ihrer Lehrkraft ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Manchmal aber auch vielleicht ein kleiner Schock, da die Sicherheit für den Computer oder das Instrument nur am seidenen Faden hing.

Jedem von uns ist klar, dass besondere Situationen besondere Ideen erfordern und wir bedanken uns sowohl bei unserem Kollegium als auch bei allen Schülerinnen und Schülern, dass jeder mit so viel Motivation diesen Unterricht möglich macht. Jedoch glauben wir auch, dass sich jeder wieder darauf freuen wird, in ein Gebäude der Musikschule fahren zu können  und dort „persönlichen“ Unterricht zu erhalten oder zu geben.

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